Headz

Polit-Songs. Rastaman vs. Babylon!?

Hans Söllner führte uns in Bayern frühzeitig das „böse Babylon“ als Klassenfeind des Roots Reggae vor Ohren. Wenn man Söllners Dialekt überhaupt verstand. Dabei greift die politische Kritik, die sich in manchen Klassikern des TwoTone-Ska, in heutigen & auch alten Roots-Songs & sogar einzelnen Dub- oder Dancehall-Tracks äußert, viel tiefer. Umwelt- oder sozialpolitisch, außenpolitisch in Bezug auf Afrika oder gar einen gefühlten „World War“, in Aufarbeitung von kolonialgeschichtlichen Themen, als Storytelling über konkret geschehene Korruption & Morde, als Kommentare zu Wahlkämpfen in Jamaika & den USA, als Pulsfühler von Arm-Reich-Spaltung & bildungspolitischer Versäumnisse, in reportagenartigen Songs über Vermüllung von Ozeanen & Stadträndern, mit Special Interest-Themen z.B. zur mexikanischen Zeitgeschichte, als starke Stimme für Menschenrechte & Klimaschutz, als Plattform für Migrations- & multikulturelle Themen, als feministischer Aktivismus & natürlich mit unzähligen Beiträgen zu Apartheid & #BlackLivesMatter. Zum 20. Jahrestag des 11. September, des Tages, an dem keiner der Politik ausweichen konnte - und kurz vor der Bundestagswahl - fragt der Rastashock: „Wie politisch ist Reggae?“
 

Dein Kommentar

Email:
BesucherInnen-Kommentare